In der Mensch-Roboter-Kooperation (MRK) ist die Sicherheit ein zentrales Kriterium. Die Aufhebung der räumlichen Grenzen zwischen Mensch und Roboter hat zur Folge, dass Kollisionen nicht vollständig auszuschließen sind. Die Norm ISO/TS 15066 definiert Grenzwerte für 29 Körperstellen bei Kollisionen zwischen Mensch und Roboter. Anhand dieser Grenzwerte kann eine Sicherheitsbewertung des Robotersystems durchgeführt werden.
Am Markt sind verschiedene Messsysteme zur Druck- und Kraftanalyse verfügbar. In Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft für Holz und Metall (BGHM) hat die GTE Industrieelektronik GmbH, basierend auf der bewährten Kraftmess-Technologie der Automatiktür- und Torbranche, ein vereinfachtes Messsystem entwickelt. Das KMG-500 KOLROBOT ist ein Stand-A-lone-Einhandmessgerät und ermöglicht die Messung von dynamischen Impuls- und statischen Klemmkräften von kollaborierenden Robotern. Die Messwerte werden gespeichert und können sowohl auf dem integrierten Grafikdisplay angezeigt, als auch in der zugehörigen Software ausgewertet werden. Die Druckmessung an den Kollisionsstellen erfolgt mit chemischen Prescale-Druckmessfolien von Fuji®. Druckempfindliche Folien reagieren auf mechanische Belastung, woraus eine Farbänderung resultiert. Der Farbausschlag kann mittels Auswertesoftware über ein simples Einscannen der Folie analysiert und in eine Druckverteilung umgerechnet werden. Anhand dieser Grenzwerte kann eine Sicherheitsbewertung des Robotersystems durchgeführt werden.
Die Robotix-Academy will mit dem beschafften Messsystem Machbarkeitsstudien durchführen. Diese sollen dazu dienen, Unternehmen in Zukunft auch bei der Gestaltung und der Inbetriebnahme von MRK Stationen unterstützen zu können.