Am 18. November besuchte eine Gruppe Schüler des Johannes-Kepler-Gymnasiums Lebach das ZeMA. Ca. 20 Schüler einer 12. Klasse des MINT-Zweiges kamen in Begleitung von zwei Oberstufenlehrern nach Saarbrücken, um im Rahmen der Robotix-Academy an einem Praxis-Workshop zum Thema Industrielle Robotik und Mensch-Roboter-Kollaboration teilzunehmen.
Gleich vier wissenschaftliche Mitarbeiter des ZeMA betreuten die Schüler während des Workshops, der nach den zahlreichen pandemiebedingten Einschränkungen endlich wieder in Präsenz stattfinden konnte. Nach einer kurzen Vorstellung der ZeMA gGmbH sowie des Interreg-Projekts Robotix-Academy bekamen die Schüler wissenswerte Informationen zum Beruf des Ingenieurs sowie den entsprechenden Berufs- und Studienmöglichkeiten in der Großregion.
Bevor es zum praktischen Teil überging, gaben die Wissenschaftler den Schülern noch eine kurze Einführung in die Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) und die anschließenden Programmieraufgaben. Danach durften die Schüler selbst aktiv werden: Aufgeteilt in drei Gruppen konnten die Schüler-Teams nun jeweils einen Roboter so programmieren, dass dieser einfache Pick-and-Place Aufgaben durchführt.
Im ersten Workshop konnten die Schüler eine kamerabasierte Pick-and-Place Aufgabe an einem Bosch APAS-Roboter durchführen: Zunächst wurde das zu greifende Bauteil für das im Roboter verbaute Kamerasystem eingelernt. Danach erfolgte die Bewegungsprogrammierung inklusive automatischer Bauteilerkennung vom Greifen bis zum Ablegen des Bauteils.
Der zweite Workshop beschäftigte sich mit einem Tic-Tac-Toe-Spiel: An einem Universal Robot UR3 konnten die Schüler Tic-Tac-Toe gegen den MRK-Roboter spielen und dabei lernen, welche Herausforderungen die Programmierung und Umsetzung einer solchen Aufgabe beinhaltet. Konkrete Inhalte waren dabei das Zusammenspiel von Roboter, Greifer, Kamerasystem und Künstlicher Intelligenz.
Im dritten Workshop galt es, mit Hilfe eines KUKA KR 6 eine Lösung für ein Dissektionspuzzle zu finden: Zunächst bekamen die Schüler eine kurze Einführung zum Thema „Künstliche Intelligenz“ und der bei der Lösung verwendeten Algorithmen wie K-nächste Nachbarn, Entscheidungsbaum und Deep Q-Learning. Anschließend wurde die implementierte Lösung für das Tangram-Spiel vorgestellt. Zuletzt konnten die Schüler das Greifen der Puzzleteile mit einem Vakuumgreifer programmieren.
Nach ca. 2,5 Stunden Hands-on-Workshop, nahmen die wissenschaftlichen Mitarbeiter die Schüler mit auf eine Technologieführung durch das ZeMA: Zahlreiche Demonstratoren aus den Bereichen Automatisierung und Mensch-Roboter Kollaboration wurden dabei gezeigt und entsprechende Anwendungsbeispiele erläutert, wie z.B. 4by3, AutoIBN und der Sicherheitsdemonstrator. Auch auf die verschiedenen Arbeitsgruppen am ZeMA wurde kurz hingewiesen.
Die Resonanz seitens der Schüler und Lehrer war recht positiv: Die Schüler profitierten insbesondere von der praktischen Arbeit an den Demonstratoren und hatten zugleich zahlreiche Fragen an die wissenschaftlichen Mitarbeiter. Diese freuten sich über das rege Interesse der Schüler und hegen die Hoffnung, dass sich hier bereits der Forschungsnachwuchs formiert.